Ein Jahr voller #t3coffee

Der etwas andere Jahresrückblick

Es ist Anfang 2022. In schmutzigen Kartons komme ich zusammen mit meinen Tassen-Freunden in einem mir unbekannten Büro an. Ich erblicke sofort die Kaffeemaschine, welch eine Schönheit. So etwas sei nicht selbstverständlich für Büros, wie ich von anderen Tassen-Kollegen erfahren habe. Ich habe also Glück.

Mit »la macchina« werde ich in den nächsten Wochen und Monaten das Getränk servieren, das den Menschen zu mehr Wohlbefinden, Power am Morgen und Gesprächen verhelfen soll. Ich muss dabei nur das Flüssige zusammenhalten und gut ausschauen. Für den Geschmack sind andere verantwortlich. Wird schon schief gehen. 

Auf meiner Innenseite entdecke ich ein Tattoo. »Build websites faster with more energy« steht da geschrieben. Das muss das Motto der Firma und die Kernaussage des firmeneigenen Website-Baukasten toujou sein. Ansonsten wäre der Platz ja verschwendet.

Doch wo sind diese Menschen überhaupt? Irgendwie lässt sich hier niemand blicken. Das Büro scheint verwaist zu sein. Zum Glück sitze ich mit meinen Freunden auf der wohltemperierten Ablage der Kaffeemaschine. Da lässt es sich aushalten.

Huch, da kommt doch jemand und will Espresso. Er spricht von irgendeinem Content Management System namens TYPO3 und dem Hashtag #t3coffee. Was er wohl damit meint? Ich habe keine Ahnung. Ich konzentriere mich auf das, was ich kann: Espresso zusammenhalten, gut ausschauen und mich ab und zu schwenken lassen. 

Im Februar werde ich dann berühmt, zumindest ein bisschen. Ich werde fotografiert und über mich wird geschrieben auf der Website. Sie nennen es Blogbeitrag. Fortan stehe ich, stehen wir Espresso-Tassen im Rampenlicht. Und im Büro kommen immer wieder Menschen bei mir vorbei und freuen sich über ein Warmgetränk. Ich fühle mich gebraucht.

Im März geht es dann zum ersten Mal auf Reisen für meine Freunde und mich. Zusammen mit der kleinen Schwester von »la macchina« fahren wir nach Dresden zum TYPO3-Camp Mitteldeutschland. Die vielen Barcamp-Teilnehmer:innen stehen zum Teil Schlange, wir sind eine Attraktion.

Von manchen meiner Freunde muss ich mich dabei leider verabschieden, sie werden den Teilnehmer:innen gereicht. Ansonsten genieße ich die Ausfahrt und schaue mich im Stadtzentrum ein bisschen um. Natürlich posiere ich auch vor Dresdner Wahrzeichen.

Kurz darauf mein persönliches Jahreshighlight. Es geht nach Wien, in die Kaffee-Hauptstadt Europas. Welch ein Erlebnis für mich als Espresso-Tasse. Leider ist neben dem TYPO3-Camp nicht viel Zeit für Kaffeehaus-Hopping. Dennoch schön, hier einmal im Leben gewesen zu sein.

Nach dem Frühjahr stehen zunächst keine Reisen auf dem Programm. Dafür werde ich jetzt mehr und mehr von Menschen im Büro gesehen und genutzt. Es scheint, es sind mehr Firmenmitarbeiter:innen da. Endlich habe ich an meinem eigentlichen Arbeitsort eine wirkliche Aufgabe.

Im Herbst stehen nochmal TYPO3-Camps an. Das heißt für mich: wieder ab in den Koffer. So langsam verstehe ich auch, was dieses #t3coffee sein soll. Ich glaube, t3 steht für die TYPO3-Camps – oder so ähnlich. In jedem Fall können die Leute vor Ort wieder nicht genug bekommen von meinen Freunden und mir. Ich werde mit diesem toujou in Verbindung gebracht.

Zudem erläutere ich den Leuten, wie einfach die Aufnahme auf der #t3coffeemap geht: Sie müssen sich einfach bei DFAU melden. Kaffeeausschank wird natürlich vorausgesetzt und von mir eigens geprüft ;)

Der letzte Trip des Jahres steht im November an. Kamp-Lintfort heißt das Ziel in Nordrhein-Westfalen, TYPO3-Camp Rhein-Ruhr die Veranstaltung. Man kennt mich mittlerweile. Und ich sehe auch manche meiner Freunde – andere Tassen – wieder. So langsam bekomme ich einen Eindruck, was diese Community ausmacht. 

Auch ich kann mich auf diesen Camps mit meinen Freunden austauschen über das aktuelle Kaffee-Trink-Niveau anderenorts. Mit einem lachenden und weinenden Auge verlasse ich das Camp. Es ist das letzte für dieses Jahr und all meine Freunde sind jetzt verstreut. Aber ich freue mich schon darauf, sie im nächsten Jahr bei einem Wiedersehen zu treffen. Mal sehen, was sie dann zu berichten haben...


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